Grünes Geld

Impact Investing ist eine Liga für sich

Wenn Sie Ihr Geld nachhaltig investieren, möchten Sie dann den „nachhaltigsten“ Waffenhersteller, Minenbetreiber oder Kohlekonzern finanzieren? Oder möchten Sie mit Ihrem Geld lieber in Unternehmen investieren, die Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und soziale Inklusion fördern und entwickeln? Und wollen Sie zusätzlich, dass Ihre Bank oder Ihr Fondsmanagement den Unternehmen genau auf die Finger schaut und sie zu noch nachhaltigerem Wirtschaften auffordert? Sie würden vielleicht staunen, denn beides zählt als nachhaltige Geldanlage – zudem noch vieles mehr. Werbung

Das erste Beispiel ist ein sogenannter Best-in-Class-Ansatz, ein Standardverfahren der nachhaltigen Geldanlage. Mit dieser Strategie werden Unternehmen aus jedem Sektor ausgewählt, die die höchsten ESG-Bewertungen erhalten. ESG steht dabei für Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G). Es gibt Best-in-Class-Verfahren bei Fonds (oft bei ETFs), die die besten 50% eines Sektors zulassen, zum Beispiel die „bessere Hälfte“ von Big Oil. Dann werden von den Schlechten die Besseren finanziert. Nachhaltig ist das nicht wirklich. Übrigens: Wenn dir Nachhaltigkeit in der Geldanlage wirklich wichtig ist, dann sollten Sie bei ETFs sehr genau hinschauen.

Beitragsbild oben: Thomas ist nachhaltiger Unternehmer und Filmemacher, Kunde der Triodos Bank und Testimonial für das Triodos Impact Portfolio (Bild: Schoonschip)

Eine klare Vision von Nachhaltigkeit

Das zweite Beispiel stammt aus dem Feld des Impact Investing. Diese Strategie verfolgt einen sehr zielgerichteten Ansatz und verlangt von den Investmentteams eine klare Vision, welche Art von Veränderungen sie durch ihre Investitionstätigkeit in der Gesellschaft bewirken wollen. Hier geht es also darum, tatsächliche positive Wirkung in einem Bereich der Nachhaltigkeit zu erzielen – und dies dann auch transparent zu berichten. Die Fondsmanager:innen von Triodos Investment Management zum Beispiel suchen ganz gezielt nach Unternehmen, die nachhaltig einen Unterschied machen. In diese Impact-Unternehmen wird dann investiert – nach einem gründlichen Check der strengen Ausschlusskriterien. Zusätzlich nehmen sie Einfluss auf das Management der Unternehmen und begleiten sie auf dem Weg zu noch tieferer Nachhaltigkeit. Kurz: Sie betreiben Engagement und nutzen ihren Einfluss im Sinne der Kund:innen. Über ihr Engagement berichten sie wiederum transparent. Impact Investing ist eine Liga für sich.

Die „Fifty Shades of Green“ der Finanzbranche

Zusammenfassend kann das erste Beispiel als „hellgrün“ bezeichnet werden und das zweite als „dunkelgrün“. Schwierig für Anleger:innen ist, dass dies nicht immer sofort zu erkennen ist. Es erfordert mindestens einen zweiten Blick, wie nachhaltig ein Investment ist, denn Nachhaltigkeit ist im Finanzbereich noch nicht grundlegend definiert (hoffentlich ändert sich das demnächst mit neuen Zielvorgaben der EU). Stand heute definiert jeder Anbieter Pi mal Daumen für sich, was nachhaltig ist. In Branchenkreisen wird deshalb von den „Fifty Shades of Green“ gesprochen. Zu beachten ist auch, dass der Anteil von Impact-Angeboten sehr gering ist: Von der großen Zahl der in Europa als nachhaltig ausgewiesenen Fonds zielen einer Analyse zufolge nur 2,7% auf wahren Impact ab. Hinzu kommt, dass Anleger:innen sich aber genau diese Impact-Fonds wünschen.

Denn eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der Triodos Bank zeigt, dass Anleger:innen nach Impact Investing-Angeboten suchen. Rund zwei Drittel der Befragten bevorzugen eine Anlagestrategie, die gezielt in Unternehmen und Branchen investiert, die positive Wirkung auf Nachhaltigkeitsziele haben. Weniger als ein Drittel bevorzugt, die schlechtesten Unternehmen einer Branche oder die schädlichsten Sektoren auszuschließen. Da scheint ganz schön was schiefzulaufen. Der Markt befriedigt die Nachfrage offenbar nicht. Eine Erklärung dafür könnte lauten, dass es vielen Anleger:innen nicht klar ist, wie nachhaltig ihr ESG-ETF tatsächlich ist.

Imact Investing - gezielt investieren in nachhaltigen Unternehmen

Konsequent der Kreislaufwirtschaft folgend: das Gebäude der Triodos Bank in den Niederlanden (Bild: Bert Rietberg)

„Hellgrün“ reicht einfach nicht mehr aus

Hinzu kommt, „hellgrün“ reicht einfach überhaupt nicht aus, um die drängende sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft über den Hebel der Investments anzukurbeln. Mit passiven Best-in-Class-Ansätzen und ESG-Screenings bewältigen wir die Klimakrise nicht. „Hellgrüne“ Nachhaltigkeit ist zwar besser als nichts, aber viel zu wenig.

Auch deshalb startete die nachhaltige Triodos Bank vor wenigen Tagen mit Ihrem Impact Portfolio Manager die erste digitale Vermögensverwaltung in Deutschland, die einen Impact-Investing-Ansatz verfolgt. Neben echten Impact Fonds integriert sie dort sogar auch einen Mikrofinanz-Fonds. Letztere sind insbesondere im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit – also dem S in ESG – stark. Dadurch erhalten Kleinunternehmer:innen, oft im globalen Süden, Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Krediten.

Ein solches Angebot in der Kombination gab es in Deutschland so noch nicht. Das bringt die Vermögensverwaltung mit Blick auf den Impact auf ein neues Level. Letzteres lässt sich auch für Jede und Jeden überprüfen: In der Impact Portfolio App können Anleger:innen nicht nur ihre Rendite, sondern mit einem einzigartigen Impact-Reporting auch die sozial-ökologische Wirkung ihrer Investitionen immer im Blick behalten.

Übrigens: Der Impact Portfolio Manager der Triodos Bank ist viel mehr als eine schicke und selbsterklärende App. Dahinter stecken auch keine „Roboter“, wie die Bezeichnung „Robo Advisor“ anderer digitaler Vermögensverwaltungen suggeriert. Dahinter stehen Menschen – und zwar ausgewiesene Expert:innen.

Christiana Figueres, die treibende Kraft hinter dem Pariser Klimaabkommen, hat vor einigen Jahren bei einem Besuch der Triodos Bank gesagt: „Das Schicksal der Welt liegt in den Händen der Impact Investoren“. Auf geht’s!

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